31.03.2010

Und niemand versteht besser als ich, dass es schwer ist, die Nerven zu behalten, wenn einem das Leben ins Gesicht spuckt.

Ich sollte also bereit sein. Bin ich bereit? Bin ich denn glücklich? Nein. Aber Glück ist kein Dauerzustand. Glück ist der Schaum im heißen Badewasser. Und ein heißes Bad ist auch ohne Schaum ziemlich super. Aber ist mein Badewasser überhaupt heiß? Ich verlaufe mich ein wenig in meinen Metaphern und fange nochmal von vorn an: Ich bin nicht glücklich, aber auch nicht unglücklich. Ich bin o.k.

So aussichtslos, wie ich mir die Typen aussuche, kann mein Herz ja nur mit Rissen übersät sein.

Wenn es nur zwei Arten von Mädchen gäbe, und zwar die, auf die alle Typen stehen, und dann die, in die sich Vereinzelte sehr verlieben, dann bin ich vielleicht die Zweite Variante. Ein schöner Gedanke.

Ich habe gedacht, ich wüsste, wie Liebeskummer geht: Halte durch, es geht vorbei. Aber diesmal nicht. Du denkst, Du wirst niemals wieder glücklich sein und lachen. Du denkst, Dein Leben ist zu Ende. Du wünschst, Dein Leben ist zu Ende und mit ihm die Schmerzen. Du glaubst, dass Du nie wieder jemanden dein Herz schenken wirst, weil: Kaputte Sachen verschenkt man nicht. Jeder Sonnenstrahl verhöhnt Dich, und jeder Regentropfen ist schmerzhaftes Mitleid aus dem Himmel. Nichts tut so unendlich weh wie die Liebe, wenn sie verloren geht.


Das ist die Lösung für all meine Probleme: Ich muss einfach nur Millionär werden. Es ist schon verrückt im Leben: Auf die einfachsten Sachen kommt man manchmal nicht.
- Millionär.

So ist das Leben. Es gibt Momente, die prägen einen in Sekunden.

Man muss immer mal wieder für Irritationen sorgen, sonst spricht die Welt nicht genug über einen.

Schicksal. Bestimmung. Gott.
Das ist alles Schwachsinn.
Die Leute wollen, dass ihr Leben einen Sinn ergibt. Sie wollen sich hinsetzen und wie kosmische Detektive alle bisherigen Ereignisse in ihrem Leben unter die Lupe nehmen, die wichtigsten Wendepunkte identifizieren, die sie geprägt haben, und diese Momente rückwirkend mit einer mystischen Aura ausstatten.
Als würden die himmlischen Mächte des Universums wie ein Autorenteam die Fernsehserie unseres Lebens schreiben, damit beauftragt, sich ungeheuer verwickelte Handlungsstränge auszudenken, die sich dann am Ende der Staffel in Wohlgefallen auflösen sollen.
Niemand möchte glauben, dass das alles völlig willkürlich abläuft und die Richtung, die wir mit  unserem Leben einschlagen, nur auf einer komplexen Reihe von Zufällen beruht, kleinen Atompilzwolken, in deren Fallout wir leben.
- mein fast perfektes Leben.
So ist das Leben: Du wirst geboren, du stirbst, und dazwischen hast du Bauchweh. Leben heißt Bauchweh, die ganze Zeit: mit 15, weil du verliebt bist; mit 25, weil du Angst vor der Zukunft hast; mit 35, weil du trinkst; mit 45, weil die Arbeit dich auffrisst; mit 55, weil du nicht mehr verliebt bist; mit 65, weil du Angst vor der Vergangenheit hast; mit 75, weil der Krebs dich auffrisst. Sonst hast du nichts getan, außer deinen Eltern zu folgen, den Lehrern, den Chefs, den Gatten, den Ärzten. Manchmal hast du geahnt, dass du ihnen scheißegal bist, aber zu spät, und eines Tages sagt einer von ihnen zu dir, du wirst sterben, dann stecken sie dich in eine Holzkiste und bringen dich auf dem Friedhof von Bagneux im Regen unter die Erde. Und ihr glaubt, das bleibt euch erspart?

Es war, als gäbe es keinen Raum mehr; dass wir noch lebten, zeigte uns nur noch der Wechsel der Tageszeit.

30.03.2010

Leben ist wie Scherben essen, und sich wundern, dass man Blut spuckt.

Wir sind in einer Welt aufgewachsen, in der die Oberflächlichkeit der Dinge erheblich wichtiger ist als ihre Substanz-und in der die Oberfläche perfekt zu sein hat, Weltgewandt, Kultiviert, blasiert und erwachsen.
- Alice im Hungerland.

Es ist schon komisch: wenn man sich gut mit einer Sache auskennt, die keinen besonders interessiert, halten die Leute einen gleich für hochgebildet.

Es ist einer dieser heißen, himmelblauen Tage, die nach Vanilleeis und Sommer und Zukunft schmecken, einer der Tage an denen das Herz ohne vernünftigen Grund höher schlägt, und an denen man jeden Eid schwören würde, dass Freundschaften nie enden.
- Die Mitte der Welt.
 

wir sind hier um uns selbst zu zerstören, anderen das Herz zu brechen und unser Leben lang die falschen Menschen zu lieben.

 Sie kämpfte immer und hatte immer gekämpft, nicht um zu zeigen, was sie kann, sondern um zu verbergen, was sie nicht kann.

Manchmal verschwinden Menschen direkt vor unseren Augen.
Manchmal entdeckt dich jemand, obwohl er dich schon die ganze Zeit angeschaut hat. Manchmal, wenn wir nicht aufpassen, verlieren wir uns selbst.

Sie blickte ihn an und verstand kein Wort. Sie verstand nur, dass er zutiefst, dass er unsagbar unglücklich war.

Sie hatte zu träumen angefangen. Heftig. Die Träume wollen ihr etwas sagen. Aber in dem Moment, in dem sie aufwachte, hatte sie sie vergessen. Sie wusste, dass sie verstehen müsste. Das war das schlimmste am gegenwärtigen Zustand: das Gefühl, dass sie wissen müsste, was mit ihr los war. Es war, als bewegte sich die Welt mit zwei ganz verschiedenen Geschwindigkeiten. In der einen Welt wollte eine Sturmflut über sie hereinbrechen, die sie nur ahnte. In der anderen tat sie die kleinen, täppischen Schritte der Arbeit.

Ich kann akzeptieren, dass andere Menschen tatsächlich gern Pizza mit Ananas essen oder R'n'B mögen oder Drogen nehmen. Aber dass sie Freunden nicht zuhören können oder wollen, unbeirrbar pessimistisch sind und nicht bereit, zu geben, was sie nehmen, akzeptiere ich nicht. Das ist einfach falsch. Nicht ein alternatives Lebensmodell oder ein anderer Geschmack, sondern schlicht und einfach eine Unverschämtheit.

Was in diesem Leben ist es wert, bewahrt zu werden? Was ist es wert, daß man es festhält? Weiß man das je, bevor man es verliert?

Sie war seine Seelenverwandte und gehörte zu ihm, wie sein Fleisch und seine Knochen zu ihm gehörten. Sie war bei ihm, in ihm, begleitete ihn überallhin, wohin er auch ging. Sie war alles, was er sich vom Leben erträumte, das Maß seiner Träume.
- Die Teerose.
Na ja, die Welt ist nicht so simpel, wie man es uns oft glauben machen will. Die Umrisse sind ungenau, was wirklich zählt, sind die Schattierungen. Nichts ist entweder schwarz oder weiß, das Böse kann eine Verkleidung des Guten oder der Schönheit sein und umgekehrt, und das eine muss das andere nicht ausschließen. Ein Mensch kann lieben und den geliebten Menschen trotzdem hintergehen, ohne dass sich sein Gefühl für ihn deswegen verändert. Ein Mann kann gleichzeitig Vater, Bruder, Sohn und Geliebter sein - Opfer und Henker...Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Das Leben ist ein ungewisses Abenteuer in einer Landschaft, deren Konturen immer in Bewegung sind: Jede Grenze ist künstlich, alles kann jeden Augenblick beginnen oder jäh enden, wie unter einem unerwarteten Axthieb, für immer und ewig. Die einzige absolute, kompakte, unstrittige, endgültige Wahrheit ist der Tod. Und wir sind nichts als ein kleiner Blitz zwischen zwei ewigen Nächten, und uns ist sehr wenig Zeit gegeben.
- Das Geheimnis der schwarzen Dame.
 

Ein Riss im Herzen eines achtjährigen Jungen ist auf dieser Welt etwas, das man nicht so schnell bemerkt. Es gibt so viele achtjährige Kinder. Und außerdem haben die meisten von ihnen einen eher kleinen Wortschatz. Ihnen fehlen die Worte, um auf ihren Zustand aufmerksam zu machen. Aber es gibt jenen anderen Ort, wo all die angeknacksten, gebrochenen, verlorenen und verbitterten Herzen aufgezeichnet werden, und dort wurde es sofort bemerkt. Und als man dort Neddie Crimmins’ Herz ganz sanft auf die Waagschale legte, mit all den anderen ramponierten Herzen von Ryland Falls, in diesem Augenblick kam man dort zu dem Ergebnis, dass es ein Herz zuviel war. Der Schnee, der in dieser Nacht fallen sollte, fiel nicht. Am nächsten Tag hatte der Himmel die Farbe von Asphalt, stumpf und glanzlos wie die Farbe von Neddies Augen.
- Das wundersame Schneefeuer.

Es ist ein beruhigendes Gefühl, gefragt zu werden, warum man etwas tut. Es ist der Beweis, nicht allein zu sein.
- Eifel- Rallye.
Verantwortung scheint ein gutes Gefühl zu sein. Sie ist stärker als Angst, das gefällt mir. Sie besiegt die Angst nicht, aber sie missachtet sie.